Malzfabrik

Projektstatus

Umgesetzt/Fertiggestellt

Standort

Berlin, Tempelhof-Schöneberg

Projekttypologie

Bildungs-‚ Kultur- und Gesundheitseinrichtungen Büro- und Verwaltungsgebäude Ein-‚ Zweifamilien- oder Reihenhaus Industrie und Gewerbe

Maßnahme

Dachbegrünung Urban Wetlands‚ Verdunstungsbeete oder künstliche Wasserflächen Versickerung

Planungsbeginn

2010

Fertigstellung

2015

Grundstücksfläche

43 368 qm

Versiegelte Fläche
(nach Fertigstellung)

19 394 qm

An die Kanalisation
angeschlossene Fläche

11 074 qm

Kurzbeschreibung

Der ehemalige Industriekomplex der Schultheiss-Mälzerei wurde über mehrere Jahre saniert und zu einem Gewerbe- und Kulturstandort entwickelt. Im Zuge dessen wurde das Gelände 2015 weitgehend von der Kanalisation abgekoppelt. Entstanden ist eine grüne Idylle mit Industriecharme und hoher Aufenthaltsqualität.

Wasserbecken auf dem Gelände der Malzfabrik

Zwei Wasserbecken der Malzfabrik

Freiflächen der Malzfabrik

Projektdetails

Das Grundstück in Berlin-Schöneberg wurde 2005 durch die “Real Future AG” gekauft und 2010 durch den Ankauf der südlich anliegenden Naturbrache erweitert. Die ehemalige Mälzerei sollte unter Berücksichtigung von ökologischen und historischen Gesichtspunkten zu neuem Leben erweckt werden. Die nachhaltige Verwendung von Regenwasser wurde gleich mitgedacht und das vor den Umbaumaßnahmen angefertigte Bodengutachten ergab eine gute Versickerungsleistung für die Fläche.

Bis 2016 wurde das Gelände Stück für Stück zu einem Ort der Nachhaltigkeit entwickelt. Auf dem Gelände befinden sich Büros, Ateliers und produzierendes Gewerbe und es finden nachhaltige Events statt. Mit dem Umbau des Areals entstanden diverse Naturgärten, Mieterbeete zum Office-Gärtnern und zwei Wasserbecken, die das Regenwasser vor Ort halten und zur Aufenthaltsqualität beitragen.

Die Freiflächen des südlichen Grundstückteils wurden mit zwei Wasserbecken (“Weiher” und “Freizeitbecken”) neu gestaltet. Die Niederschläge der Dach- und Verkehrsflächen des Werksgeländes gelangen über ein Freigefälle zur Zisterne und von dort über einen 30 Zentimeter starken Bodenfilter aus Biocalith über eine Dränageschicht und Dränleitung in den naturnah ausgebauten “Weiher”. Die Zisterne erzielt eine zusätzliche Absetzwirkung von Schwebstoffen. Der Überlauf aus dem Regenwasserbecken erfolgt in eine darunterliegende Hohlkörperrigole.

 

Das “Freizeitbecken” wird aus einem wieder ertüchtigten Tiefbrunnen gespeist. Das überschüssige Wasser aus dem “Freizeitbecken” fließt durch eine Freigefälleleitung zu einem Überlaufschacht des “Weihers” und von dort ebenfalls in die Rigole.

 

Die Wasserfläche beträgt insgesamt 1 230 Quadratmeter. Außerdem wurden 900 Quadratmeter Dachbegrünung angelegt, die das Regenwasser zurückhält und Staub- und Luftschadstoffe bindet.

Die Regenwassergebühren verringerten sich von jährlich 33 823 Euro auf ca. 15 009 Euro.

  • Die Ufer der zwei Wasserbecken und die Pflanzenfilterzonen sind mit einheimischen und teils gefährdeten Pflanzen bepflanzt.
  • Die Regenwasserleitungen mussten durch den Hof der Malzfabrik auf das Nachbargelände gelegt werden, da sich dort die Zisterne befindet. Um die wasserbehördliche Genehmigung zu erhalten, mussten mehrere Gutachten beauftragt werden.