EDGE Friedrichspark Berlin

Projektstatus

in Planung oder Bau

Standort

Berlin, Friedrichshain-Kreuzberg

Projekttypologie

Büro- und Verwaltungsgebäude

Maßnahme

Dachbegrünung Fassadenbegrünung Regenwassernutzung Versickerung

Planungsbeginn

08/2022

Fertigstellung

03/2026

Grundstücksfläche

14.200 qm

Versiegelte Fläche
(nach Fertigstellung)

3.125 qm

Kurzbeschreibung

Das Projekt EDGE Friedrichspark Berlin im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg besteht aus drei Neubauten im Bereich des Wriezener Bahnhofs sowie des Wriezener Karrees, in welchen vorrangig Büroeinheiten untergebracht und die Erdgeschosszonen größtenteils mit Gewerbeeinheiten versehen wurden. Die Freiflächen des Friedrichparks sollten einen waldartigen Charakter aufweisen. Zwischen den Gebäuden befindet sich ein grüner Campus mit einer diagonal verlaufenden Wegeachse und eine grüne Quartiersstraße.

Perspektive Innenhof 'urbaner Wald'

Perspektive Sitzlandschaft auf Tiefgaragenabfahrt

Projektdetails

Mit der Umsetzung des „Friedrichspark Berlin“ sollte ein innovativer, nachhaltiger und moderner Gebäudekomplex entstehen.
Die Freiflächen des Friedrichparks sollen einen waldartigen Charakter aufweisen.
Im Nordosten an den Friedrichspark angrenzend befindet sich am Club Berghain eine öffentliche Grünanlage. Diese verbindet das Friedrichparkareal mit dem Wriezener Grünzug. Eine Qualifizierung der Grünanlage sollte die Verbindung der grünen Achse über den Friedrichspark zum Wriezener Grünzug somit unterstützen.

Die Regenwasserbewirtschaftung auf dem Gelände ist durch das geringe Angebot an nicht unterbauten Flächen herausfordernd. Die dichte Bebauung sowie die teilweise Unterbauung mit einer Tiefgarage und der große Eisspeicher nehmen viel Fläche ein.
Beauftragt sind die Objektplanung für die Freianlagen und die Regenentwässerungsplanung, inkl. einem Überflutungsnachweis. Die Planung beinhaltet ebenfalls die BIM-Fachkoordination der Planungen.

Mit der Umsetzung des EDGE Friedrichspark Berlin soll ein innovativer, nachhaltiger und moderner Gebäudekomplex entstehen, bei dem die hochwertig und nachhaltig gestalteten Freianlagen eine große Rolle spielen. Gastronomie und Einzelhandel im Erdgeschoss finden in der Freianlagenplanung gleichfalls ausreichend Berücksichtigung.

Ziel bei der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung ist es, das Regenwasser möglichst lange im System zu halten, um es für die Bewässerung und Verdunstung zu nutzen und überschüssiges Wasser zu versickern. Zu den Maßnahmen zählen Retentionsdächer, innenliegende Speicher für die Regenrückhaltung und für die Bewässerung sowie der Flächenversickerung und Rigolen in den Außenanlagen.

Das Ziel des Schwammstadt-Prinzips ist, das Niederschlagswasser dort zwischen zu speichern, wo es anfällt, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. Ein Großteil kann über “grüne Elemente” zurückgehalten, verdunstet und vor Ort versickert werden. Die guten Versickerungseigenschaften des Bodens im Plangebiet ermöglichen die abflusslose Versickerung des anfallenden Regenwassers. Ein Anschluss an die Trennwasserkanalisation ist nicht notwendig. Um die abflusslose Versickerung des anfallenden Regenwassers zu ermöglichen, werden Retentionsdächer, innenliegende Speicher für die Regenrückhaltung und für die Bewässerung, Flächenversickerung im Haupthof, eine Füllkörperrigole und ein Dränrohrnetz gebettet in Kiesrigolen im Haupthof für das Bauvorhaben geplant. Die Elemente werden in einer Regenwasserkaskade miteinander kombiniert.

Ziel dabei ist, das Regenwasser möglichst lange im System zu halten, um es für die Bewässerung und Verdunstung zu nutzen und überschüssiges Wasser zu versickern. Die Vegetation wird so auch in trockenen Phasen länger mit gespeichertem Niederschlagswasser versorgt und bei Starkregenereignissen kommt es seltener zu Überflutungen.
Entsprechend den Randbedingungen wurde nach Abstimmung mit den Planungsbeteiligten ein Regenwasserrückhalt über Retentionsdächer auf den begrünten und z.T. mit Photovoltaikanlagen ausgestatteten Dachteilflächen, sowie in den Innenhöfen (auf TG-Ebene) vorgesehen.
Um eine große Sicherheit gegenüber Überflutungen zu gewährleisten wurde das Gesamte Entwässerungssystem auf 100-jährliche Niederschlagsereignis (T = 100 a) ausgelegt.

Die Investitionskosten in den Freianlagen für die Regenwasserbewirtschaftung sind mit rd. 170.000€ netto inkl. Erdarbeiten (Stand Kostenberechnung) vergleichsweise niedrig. Höhere Kosten entstehen beim Hochbau und der Haustechnik: die Zwischenspeicherung des Niederschlagswassers erfolgt vollständig in den Untergeschossen der Gebäude – hierfür müssen Räume vorgehalten und die Haustechnik inkl. Pumpen entsprechend vorgehalten werden.

Sämtliches Regenwasser wird zur Bewässerung der Außenanlagen genutzt und/oder vor Ort versickert.

Zu den Wasseranlagen:
Es wird eine automatische Bewässerungsanlage vorgesehen, welche so weit möglich durch Regenwasser gespeist werden soll. Entsprechende Volumina zum Zwischenspeicher werden in den Gebäuden vorgesehen.

Ansprechpartner:innen

Dipl.-Ing. Lioba Lissner

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB, Geschäftsführung

Beteiligte