Grundschule am Rüdesheimer Platz

Projektstatus

in Planung oder Bau

Standort

Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf

Projekttypologie

Bildungs-‚ Kultur- und Gesundheitseinrichtungen

Maßnahme

Entsiegelung oder teildurchlässige Flächenbefestigung Versickerung

Planungsbeginn

2021

Fertigstellung

2024

Grundstücksfläche

15 000 qm

Versiegelte Fläche
(nach Fertigstellung)

9 500 qm

An die Kanalisation
angeschlossene Fläche

5 700 qm

Kurzbeschreibung

Aufgrund wiederkehrender Überflutungsereignisse auf dem Gelände der Grundschule am Rüdesheimer Platz im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde die Ertüchtigung bzw. Neuerrichtung von Versickerungsanlagen erforderlich. Die Herausforderung ist der anstehende Geschiebemergel der Teltow-Hochfläche. Es liegt eine wasserbehördliche Erlaubnis vor, Versickerungsanlagen zu errichten unter Durchstoßung der Deckschicht. Daher werden hier  5 Meter tiefe, sandgefüllte Sickerschächte unter Mulden hergestellt und zwei Rigolen so eingebracht, dass sie Anschluss an die sickerfähigen Schichten haben werden. Es sind außerdem Geländemodellierungen erforderlich, um Fließrichtungen zu ändern und sichere Überflutungsräume zu schaffen.

Hauptgebäude und Schulhof

Biotop Bestand (bei Starkregen Überflutung)

Durchstoßung der Lehmschicht - Rigole im Bau (Biotop)

Schotter eingebracht (Biotop)

Zu entsiegelnde gepflasterte Hoffläche

Sand eingeschlämmt in 5 m tief versenkten Schacht

Mulde über Schacht fertiggestellt

Projektdetails

Die vorhandenen Anlagen zur Niederschlagsentwässerung sind unzureichend und sorgten schon für Schäden am Gebäudebestand durch Überflutung.

Ziel des Bauvorhabens ist es, die Niederschlagsentwässerung über funktionsfähige Versickerungsanlagen nach neuestem Stand der Techink nachhaltig sicherzustellen.

Bis auf einige Dachflächen, die an die Kanalisation angeschlossen sind, wird der Großteil des Schulgeländes über Versickerungsanlagen entwässert. Diese befinden sich jedoch ausschließlich auf dem Geschiebemergel der Teltow-Hochfläche ohne Drosselabfluss. Bei Starkregen versagen diese Anlagen regelmäßig und führten immer wieder zu Überflutungsschäden.

 

Die technische Herausforderung besteht darin, dass eine Anschlussmöglichkeit an die Kanalisation über einen Drosselabfluss nicht besteht. Aufgrund dessen wurde mit der Wasserbehörde die Möglichkeit der Ableitung in die wasserleitenden Schichten unter dem Geschiebemergel in 4 – 5 Meter Tiefe diskutiert und letztendlich genehmigt.

 

In einigen Bereichen werden nun Sickerschächte mit 2 Meter Durchmesser in die sickerfähigen Schichten durch Absenkverfahren eingebracht. Diese werden gefüllt mit zertifiziertem sickerfähigem Sand bis ca. 50 Zentimeter unter Gelände. Der oberste Schachtring wird weggelassen und oberhalb des sandgefüllten Schachtes eine Mulde hergestellt. Hierüber wird die belebte Bodenzone mit der entsprechenden Filterleistung sichergestellt. Nachfolgend wird durch Geländemodellierung bzw. Rinnen ermöglicht, dass das Oberflächenwasser zu diesen Bereichen hingeleitet wird.

 

Unter einer großem Schulhoffreifläche wird außerdem eine große Rigole errichtet, die ebenfalls Anschluss an die sickerfähigen Schichten erhalten soll. Hierhin entwässern Dach- und Hofflächen, die über eine Sedimentationsanlage angeschlossen werden. Über dieser Rigole wird Überflutungsraum durch Herstellung einer gegenüber dem übrigen Gelände tieferliegenden Fläche sichergestellt. Eine große Bestands-Versickerungsmulde auf dem Schulhofgelände wird dahingehend konditioniert, dass der Boden unter einer großen Mulde bis an die sickerfähige Schicht durch durchlässigen Boden ausgetauscht wird. Geplant ist, diesen Versickerungsbereich als Naturerfahrungsraum für die Kinder der Grundschule zu gestalten.

  • Die Investitionskosten sind mit ca. 600 000 Euro veranschlagt, exklusive der nachfolgenden Garten- und Landschaftsbau Maßnahmen.
  • Hohe Kosten werden vor allem durch die Erdarbeiten und weitere Tiefbaumaßnahmen verursacht.
  • Die Kosten werden durch das Bezirksamt ohne Fördermittel getragen.

Es wurden unkonventionelle Lösungen erforderlich, um die Problematik in den Griff zu bekommen. Das Besondere an diesem Bauvorhaben ist, dass eine Genehmigung der Wasserbehörde für die Durchstoßung der wasserstauenden Schichten vorliegt.

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