Regenwasserbewirtschaftung für die Gustav-Heinemann-Oberschule
Projektstatus
Umgesetzt/FertiggestelltStandort
Berlin, Tempelhof-SchönebergProjekttypologie
Bildungs-‚ Kultur- und GesundheitseinrichtungenMaßnahme
Regenwassernutzung Versickerung RegenwasserrückhaltungPlanungsbeginn
03/2020
Fertigstellung
09/2023
Kurzbeschreibung
Beim Neubau der Gustav-Heinemann-Oberschule entstand eine integrierte Anlage zur Regenwasserrückhaltung und -nutzung mit unkonventioneller Zisternen-Geometrie, begleitet von Regenwasserversickerung zur Nachhaltigkeitsförderung und Abwassersystementlastung. Das Projekt zeigt, dass Lernen und Erleben auch schon beim Bau mitgedacht werden kann. „Das Geheimnis großer Aktionen ist, den ersten Schritt zu finden, der weiter in Richtung einer besseren Realität führt.“ – Gustav HeinemannProjektdetails
Nach 30 Jahren im provisorischen Schulgebäude wurde die Gustav-Heinemann-Oberschule neu gebaut. Die Schule legt auch in ihrem Lehrprogramm viel Wert auf Nachhaltigkeit, es war also selbstverständlich, dass dieses Konzept auch im Bau des neuen Schulgebäudes verfolgt wird. Unter anderem auch als Pilotschule, die nach dem Gütesiegel Silber des Bewertungssystems nachhaltiges Bauen (BNB) ausgezeichnet sein soll. Die Wassernutzung hat hier Einfluss auf die Kriterien 1.2.3 "Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen" und 2.1.1. "Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus".
Für die Regenwassernutzung standen uns 9 459 Quadratmeter Auffangfläche zur Verfügung (Dach- und Pflasterflächen) für den Betrieb von 70 WCs und Urinalen für 1 250 Personen (18 750 Liter pro Tag) und die Bewässerung von 8 400 Quadratmeter Grünfläche. Um das geforderte Volumen zu realisieren, musste die Rigole in einer gestuften Geometrie gebaut werden, da die Platzverhältnisse knapp waren.
Durch das Sammeln von Regenwasser wird vermieden, dass es direkt in das lokale Abwassersystem gelangt, wodurch das Kanalsystem entlastet und das Risiko von lokalen Überflutungen sowie deren Auswirkungen gemindert werden. Gleichzeitig fördert das versickernde Wasser die Grundwasserneubildung und unterstützt somit natürliche Ressourcen. Die Nutzung des Regenwassers trägt zur Einsparung von Trinkwasser bei und fördert einen generell nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser.
Die erreichten Ziele der Baumaßnahme umfassen die Wassereinsparung der Schule, die Implementierung einer nachhaltigen Regenwasserbewirtschaftung, die Versickerung des Regenwassers und die optimale Nutzung des verfügbaren Platzes durch den Einsatz einer Blockrigole. Die Mehrwerte dieser Maßnahme beinhalten eine Verringerung des Trinkwasserverbrauchs der gesamten Anlage, die Nutzung des Regenwassers mit einem Überlauf zur Regenwasserrückhaltung sowie die Ableitung der Kubatur und Bepflanzung zur Unterstützung der Grundwasserneubildung durch Versickerungen. Außerdem wird die Bewässerung der Gartenanlage ermöglicht und so die dortige Biodiversität gefördert.
- 260 Kubikmeter ARIS COLLECT (modulare Zisternenbauweise mit gedichteten Rigolenfüllkörpern)
- Filterschacht mit Filterwand ARIS CLEAN - ARIS ARGUS 7eco R Typ L zur Steuerung und Regelung der gesamten Regenwassernutzung sowie zur bedarfsgerechten Nachspeisung mit Trinkwasser im Fall einer trockenen Zisterne
- ca. 50 Prozent Trinkwassereinsparung
Kosten: ca. 200 000 Euro
Hauptkostentreiber:
- Planung: Arbeitszeit, Abstimmungsaufwand der Beteiligten, Schnittstellendefinition
- Umsetzung: Vorkonfektion der Systemkomponenten bei ARIS, Einbau der Anlage vor Ort
- Anlage kombiniert Regenwasserrückhaltung mit Regenwassernutzung
- Trinkwassereinsparungen bei Sanitäranlagen (2 377 Kubikmeter pro Jahr => 2 377 000 Liter pro Jahr)
Ansprechpartner:innen
Tina Schmiers
ARIS GmbH
Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Prakesch
ARIS GmbH
Geschäftsführer