Regenwasserbewirtschaftung Speicherballett WA 2.2, Mi 3.1, Mi 3.2

Projektstatus

Umgesetzt/Fertiggestellt

Standort

Berlin, Spandau

Projekttypologie

Geschosswohnungsbau Grün- und Freizeitanlagen

Maßnahme

Regenwassernutzung Urban Wetlands‚ Verdunstungsbeete oder künstliche Wasserflächen Versickerung

Fertigstellung

2024

Grundstücksfläche

12 000 qm

Kurzbeschreibung

Unser Projekt zur Regenwasserbewirtschaftung umfasst die Planung und Implementierung innovativer Entwässerungssysteme für ein neues Wohnquartier mit 550 Wohn- und 100 Gewerbeeinheiten in Berlin-Spandau, einschließlich einer Null-Abfluss-Siedlung, biologischer Reinigung und integrierter Landschaftsgestaltung.

Mulde im Wohnquartier SpeicherBallett

Bau der Rigole und Mulden

Projektdetails

Die BUWOG Group GmbH plant den Bau eines neuen Wohnquartiers mit ca. 550 Wohn- und 100 Gewerbeeinheiten auf dem Projektgebiet an der Parkstraße. Ein Bebauungsplan (Nr. VIII-535) liegt vor, der die Bezeichnungen der einzelnen Baufelder festlegt. Auf dem Baufeld WA 2.1 werden sechs Gebäudekomplexe geplant, die über eine Tiefgarage miteinander verbunden sind. Die Tiefgarage und die Untergeschosse der Gebäude liegen nur teilweise unter der geplanten Geländeoberkante. Die Planung sieht eine Null-Abfluss-Siedlung vor, bei der der gesamte Niederschlagsabfluss auf dem Grundstück zurückgehalten und über Versickerungsmulden und Rigolen versickert wird.

 

Die Entwässerungsplanung berücksichtigt die spezifischen Gegebenheiten des Baugrunds. Im Projektgebiet befinden sich anthropogene Auffüllungen, gefolgt von natürlichen Bodenschichten aus lockeren Feinsanden und Mittelsanden. Die Bodensanierung umfasst das Ausheben der oberen Bodenschichten und die Entfernung der Auffüllungen. So wird sichergestellt, dass der Boden für die geplante Regenwasserversickerung geeignet ist.

 

Das Entwässerungskonzept sieht vor, dass der Oberflächenabfluss der Freianlagen in Mulden und Rigolen auf dem Grundstück versickert und das Dachwasser über Rohr-Rigolen abgeleitet und ebenfalls versickert wird. Eine vorgeschaltete Reinigung in Filterschächten entfernt gröbere Partikel aus dem Abfluss, bevor er in die Versickerungsanlagen gelangt.
Das Gesamtkonzept erfüllt die Anforderungen der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt für eine schadlose Versickerung und entspricht den rechtlichen Vorgaben außerhalb von Wasserschutzzonen.

 

Projektinformation:

  • Standort: Berlin-Spandau, Parkstraße 13, PLZ: 13585
  • Geländehöhe im Bestand: 33,4 bis 34,8 Meter Normalhöhennull (m NHN), leichtes Gefälle von der Straße zum Ufer
  • Übergabehöhe nach großflächigen Bodensanierungsmaßnahmen: 31 m NHN
  • Geplante Geländehöhen:
    – Ostteil: 33,3 m NHN
    – Zentrale erhöhte Freifläche: 34,8 m NHN
    – Westteil: 33,8 m NHN
  • Geländegröße: ca. 12 000 Quadratmeter (BF WA 2.1)
  • Bemessungsgrundwasserstand: zu erwartender mittlerer höchster Grundwasserstand (zeMHGW) bei 31,5 m NHN
  • Mittlerer Grundwasserstand: Grundwasser bei 30,5 m NHN
  • Schutzgebiete: außerhalb der Wasserschutzzone

Das Projektziel des Bauvorhabens in der Parkstraße 13, Berlin-Spandau, besteht darin, ein neues Wohnquartier mit ca. 550 Wohn- und 100 Gewerbeeinheiten zu schaffen. Die Planung sieht vor, dass der gesamte Niederschlagsabfluss auf dem Grundstück zurückgehalten und über Versickerungsmulden und Rigolen versickert wird. Dabei werden die Bewirtschaftung von Regenwasser und die Schaffung eines nachhaltigen, ökologisch ausgerichteten Wohnquartiers angestrebt.

 

Die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung bietet zahlreiche Vorteile und Mehrwerte. Durch die Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagsabflusses wird der Oberflächenabfluss und damit potenzielle Überflutungen in der Umgebung reduziert. Dies trägt zur Verbesserung des lokalen Mikroklimas bei und unterstützt die ökologische Vielfalt, indem das Wasser langsam in den Boden einsickert und das Grundwasser nachhaltig wieder aufgefüllt werden.

 

Darüber hinaus ermöglicht die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung eine effiziente Nutzung der Ressource Wasser. Das gesammelte Regenwasser kann für die Bewässerung von Grünflächen, Gärten und anderen vegetativen Bereichen im Quartier genutzt werden, was zur Erhaltung einer gesunden Vegetation und zur Schaffung eines attraktiven Lebensraums für Mensch und Tier beiträgt. Die Implementierung eines durchdachten Entwässerungskonzepts, das auf die spezifischen Gegebenheiten des Baugrunds und die Umgebung abgestimmt ist, trägt somit nicht nur zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen bei, sondern auch zur Schaffung eines lebenswerten und nachhaltigen Wohnquartiers in Berlin-Spandau.

 

Durch eine sorgfältige Planung und Dimensionierung der Versickerungsanlagen konnte sichergestellt werden, dass die Anforderungen an die Regenwasserbewirtschaftung erfüllt werden und gleichzeitig die Kosten im Rahmen bleiben. Die Investition in eine nachhaltige Entwässerungslösung zahlt sich langfristig durch eine verbesserte Umweltqualität und Lebensqualität für die Bewohner des neuen Wohnquartiers aus.

Das Entwässerungskonzept für das Bauvorhaben umfasst die Nutzung von Mulden und Rigolen zur effizienten Ableitung und Versickerung des Niederschlagsabflusses. Die Dimensionierung der Versickerungsanlagen erfolgte unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und der zu erwartenden Regenmengen. Für die Entwässerung der Dachflächen wurden Rohr-Rigolen entlang der Gebäudefassaden sowie spezielle Rigolen für die Dachentwässerung geplant. Die Dimensionierung der Rigolen erfolgte gemäß den gültigen Normen und Richtlinien für die Versickerung von Regenwasser.

 

Unser Regenwasserbewirtschaftungsprojekt weist einige herausragende Eigenschaften auf:

 

  • Null-Abfluss-Siedlung:
    Unsere Entwässerungskonzept sieht vor, dass der gesamte Niederschlagsabfluss auf dem Grundstück zurückgehalten und versickert wird. Dies trägt zur Reduzierung von Regenwasserabflüssen in die öffentliche Kanalisation bei und unterstützt die natürliche Versickerung.
  • Verschiedene Entwässerungssysteme:
    Wir verwenden eine Vielzahl von Entwässerungssystemen, darunter Rohr-Rigolen, Rigolen, Entwässerungsrinnen und Drainagematten. Dies ermöglicht eine effiziente Ableitung und Versickerung des Regenwassers von verschiedenen Oberflächen wie Dächern, Terrassen, Balkonen und Freiflächen.
  • Mechanische Vorreinigung:
    Vor der Einleitung in die Entwässerungssysteme werden Filterschächte verwendet, um gröbere Schwimmstoffe, Sedimente und Feinpartikel zurückzuhalten. Dadurch wird das Regenwasser vor der Versickerung gereinigt.
  • Berücksichtigung von Überflutungsrisiken:
    Unser Plan umfasst ebenfalls Maßnahmen zur Bewältigung von Überflutungsrisiken, einschließlich der Schaffung von Notwasserwegen und der Festlegung von Überlaufschwellen. Dies gewährleistet, dass unser Projekt auch bei Extremregenereignissen sicher bleibt.
  • Bauablauf und Koordination:
    Wir haben den Bau der Regenwasserbewirtschaftungsanlagen eng mit dem Garten- und Landschaftsbau abgestimmt, um eine effiziente Umsetzung sicherzustellen. Die Unterteilung in Bauabschnitte ermöglicht eine gezielte Herstellung der Baufreiheit und eine optimale Koordination der Gewerke.

 

Insgesamt zeichnet sich unser Projekt durch eine durchdachte Planung und Umsetzung aus, die nicht nur die Regenwasserbewirtschaftung effektiv handhabt, sondern auch auf Umweltschutz und Sicherheit achtet.

Die Kosten für den Bau der Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung belaufen sich auf insgesamt 355 000 Euro. Diese Kosten umfassen sowohl die Material- als auch die Arbeitskosten für die Errichtung der Versickerungsanlagen, einschließlich der Mulden, Rigolen und Rohrleitungen.

Unser Projekt zur Regenwasserbewirtschaftung zeichnet sich durch mehrere bemerkenswerte Merkmale aus:

 

  • Null-Abfluss-Siedlung:
    Das Entwässerungskonzept sieht vor, dass der gesamte Niederschlagsabfluss auf dem Grundstück zurückgehalten und versickert wird. Es gibt keine direkte Ableitung in die Kanalisation, was zu einer nachhaltigen Nutzung des Regenwassers führt.
  • Innovative Entwässerungssysteme:
    Das Projekt implementiert erdverlegte Rohrleitungen, Rigolen, Filterschächte und Drainagematten, um den Niederschlagsabfluss von den Gebäuden und Freiflächen zu erfassen, zu reinigen und im Erdreich versickern zu lassen. Dies trägt zur Schadensvermeidung bei Starkregenereignissen bei.
    Biologische Reinigung: Durch die Versickerung des Oberflächenabflusses in Mutterbodenschichten wird eine natürliche, biologische Reinigung des Regenwassers ermöglicht. Dies fördert die Bodengesundheit und reduziert potenzielle Schadstoffeinträge in Gewässer.
  • Integrierte Planung:
    Die Entwässerungsanlagen sind eng mit dem Hochbauplan verbunden und werden in enger Koordination mit dem Landschaftsbau ausgeführt. Dies stellt sicher, dass die Regenwasserbewirtschaftung nahtlos in die gesamte Baumaßnahme integriert ist und die Funktionalität des Wohnquartiers nicht beeinträchtigt wird.
  • Flexibler Bauablauf:
    Die Baumaßnahme ist in mehrere Bauabschnitte unterteilt, um den unterschiedlichen Baufortschritten der Gebäude gerecht zu werden. Diese flexible Planung ermöglicht es, die Regenwasserbewirtschaftungsanlagen rechtzeitig einzubauen und den Bauablauf effizient zu gestalten.

 

Insgesamt zeichnet sich das Projekt durch seine ganzheitliche und nachhaltige Herangehensweise an die Regenwasserbewirtschaftung aus, die sowohl ökologische als auch städtebauliche Aspekte berücksichtigt.