Waldorf Campus Berlin

Projektstatus

Umgesetzt/Fertiggestellt

Standort

Berlin, Tempelhof-Schöneberg

Projekttypologie

Bildungs-‚ Kultur- und Gesundheitseinrichtungen

Maßnahme

Dachbegrünung Entsiegelung oder teildurchlässige Flächenbefestigung Urban Wetlands‚ Verdunstungsbeete oder künstliche Wasserflächen Versickerung

Planungsbeginn

2014

Fertigstellung

2021

Grundstücksfläche

1,7 ha

Versiegelte Fläche
(nach Fertigstellung)

4.971 qm

Kurzbeschreibung

In Berlin-Schöneberg entstand in mehreren Bauabschnitten der Waldorf-Campus Berlin mit einem Kita- und Hortgebäude, der Johannes-Schule sowie dem Rudolf-Steiner-Bildungszentrum, einer Sporthalle und Aula.

Die Gestaltung des Außenraumes verbindet dabei die verschiedenen, von den Architekten Kersten + Kopp in Holz/Betonbauweise entworfenen Gebäude, zu einem Campus.

Auf den ca. 13.000 m² Außenanlagen steht eine möglichst ökologische und kostengünstige Bauweise im Fokus der Gestaltung. So wurden die versiegelten Flächen mit einem einheitlichen Betonpflaster in zwei Farben auf ein Minimum reduziert. Zufahrten und Feuerwehrbewegungsflächen sind mit Rasenfugenpflaster gestaltet. Die Randbereiche des Grundstückes wurden größtenteils ursprünglich verwildert erhalten. Die Dachflächen aller Gebäude wurden mit einem Retentionsdach in unterschiedlicher Ausführung ausgestattet.

Anfallendes Regenwasser wird über bepflanzte Mulden mit Rigolen gespeichert und verdunstet. Die Campusmitte wird im Gegensatz zum hinteren Hofbereich bewusst als befestigte Fläche mit Betonpflaster und einer geschwungenen Laufbahn gestaltet.

Ergänzend zur zukünftigen Hauptzugangsfläche für die Johannes-Schule und das Rudolf-Steiner Bildungszentrum erhält die Campusmitte ein Spielgerät sowie Sitzgelegenheiten aus Holz und Beton.

Wassersensibler Schul-Campus mit versickerungsfähigen Pflastern, Gründächern, Pflanzflächen und Mulden-Rigolenanlagen

©Lichtschwärmer

Muldenrigole und Spielgeräte auf dem Pausenhof

©Lichtschwärmer

Projektdetails

Neubau der Außenanlagen eines Schul- und Sportstandortes im städtischen Raum
Rückhalt des gesamt anfallenden Regenwassers auf dem Grundstück, Notentwässerung in Kanalisation nicht möglich
Der Boden ist kaum Versickerungsfähig / kf-Wert = 0,000001
Teilweise historische Kelleranlagen in den Außenanlagen
Grundstück rahmender Gehölzschutzstreifen

Flächengestaltung mit zu erwartender hoher Nutzungsintensität und einer Vor-Ort-Versickerung
Vollumfänglicher Umgang mit Regenwasser in einer Innenstadtlage
Kaskadenartige Reduktion des anfallenden Regenwassers durch Abflussvermeidung auf den Gründächern und der dortigen Verdunstung, mit anschließender Versickerung in einem mehrstufigem Mulden-Rigolensystem
Das anfallende Regenwasser soll dem natürlichen Kreislauf erhalten bleiben.
Sichtbarkeit des Themas: “Regenwasser in der Stadt” für Kinder offenlegen
Biodiversitätsfördernde Dachlandschaft
Regulierung des Hitzestresses in den Gebäuden und Außenanlagen durch Verdunstung

Das Regenwasser wird mit einer Maßnahmenkombination aus Vermeidung, Verdunstung und Versickerung bewirtschaftet.

Größten Herausforderungen bestanden in der schlechten Wasserleitfähigkeit des Bodens und der gefordert hohen Versiegelung der Flächen aufgrund von Bebauung und der Befestigung von Rettungswegen, sowie den Anforderungen an Sport- und Spielangeboten.

Gelöst werden konnte das mit der Begrünung aller Dachflächen und der teilweisen Bestückung mit Retentionsplatten. Weiteres Anfallendes Regenwasser wird über ein zusammenhängendes Mulden-Rigolensystem versickert und verdunstet. Die Oberflächenbeläge sind teilweise versickerungsfähig und führen überschüssiges Regenwasser in Pflanzflächen und Mulden-Rigolenanlagen ab.

Die Gesamtkosten betrugen 1,05 Mio € für Entsorgung und Austausch des Bodens aufgrund der starken Verunreinigungen, sowie in der Ausstattung der Regenwasseranlagen mit Schächten, Rigolenfüllkörper und Retentionsdächern
Eine Förderung der Gründächer auf der Johannesschule und des Kinderhortes auf dem Schulgelände erfolgte durch EFRE-Mittel.

Realisierung von Regenwasserbewirtschaftung auf engem Raum und Integration auf einer Schulhoffläche.
Kombination von intensiver Nutzung und teilversiegelten Flächen.