Schachtversickerung
Bei der Schachtversickerung wird Regenwasser unterirdisch in einen Sickerschacht aus Beton oder Kunststoff eingeleitet und kurzzeitig gespeichert. Es versickert je nach Bauart über eine wasserdurchlässige Schicht am Boden oder zusätzlich seitlich durch perforierte Sickerringe in den umliegenden Kiesbereich des Schachtes.
Die Schachtversickerung hat den Nachteil, dass das Regenwasser keine belebte Bodenzone passiert und somit nicht gereinigt wird. Damit keine Schadstoffe ins Grundwasser gelangen, soll Niederschlagswasser in Berlin jedoch grundsätzlich über die belebte Bodenschicht versickern oder es muss zuvor gereinigt werden (§36a Berliner Wassergesetz).
Derzeit wird das Regelwerk der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) für Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser (DWA-A 138-1) aktualisiert. Im Entwurf (Gelbdruck) werden weiterhin Sickerschächte als Maßnahmen zur dezentralen Niederschlagswasserversickerung aufgeführt, sie sollten unbedingt mit einer Vorbehandlung in Form eines vorgeschalteten Filter- oder Absetzschachtes (je nach Anforderung) ausgestattet sein. Je nach Bauart gibt es eine zusätzliche Filtersandschicht zur Reinigung innerhalb des Sickerschachtes.
Im Unterschied zu Versickerungsanlagen mit einer sich immer wieder regenerierenden belebten Bodenzone können Sickerschächte eher ihre Durchlässigkeit verlieren (Kolmation).
Sickerschächte müssen regelmäßig gewartet werden. Zweimal im Jahr sollten die Filter, Schächte, Zu- und Ablaufleitungen kontrolliert und Schmutzstoffe entfernt werden. Lässt die Sickerleistung nach, muss die Filtersandschicht an der Schachtsohle ausgetauscht werden.

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