Adiabate Gebäudekühlung
Wer mit Regenwasser kühlen will, kann sich das Prinzip der adiabaten Abluftkühlung zunutze machen. Hier geht es um Kühlen durch Verdunsten. Dies lohnt sich vor allem für Bürogebäude mit großen Fensterfronten.
Für eine adiabate Abluftkühlung benötigen Sie eine Lüftungsanlage mit Kälterückgewinnung. Das gesammelte Regenwasser wird in die Abluft gesprüht und kühlt sie ab, bevor sie das Gebäude verlässt. In einem Luft-zu-Luft-Wärmetauscher wird die warme Zuluft mit dieser Abluft vorgekühlt. Beide Luftströme bleiben dabei voneinander getrennt. Das macht die adiabate Gebäudekühlung hygienisch unbedenklich und die Luftfeuchtigkeit erhöht sich nicht.
Das Regenwasser muss im Unterschied zu Trinkwasser nicht erst enthärtet (entkalkt) und der Wasserbehälter nicht „abgesalzt“ werden. Denn bei der Verdunstung verbleiben die im Trinkwasser gelösten Salze im Umlaufwasser und dicken ein. Dadurch können sich am Wärmetauscher und an den Düsen Ablagerungen bilden. Regenwasser hat demgegenüber nur einen sehr geringen Salzanteil und eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit. Deshalb benötigt man nur halb so viel Regen- wie Trinkwasser, um Verdunstungskälte zu erzeugen.
Eine adiabate Gebäudekühlung spart im Vergleich zu einer Gebäudekühlung mit Strom oder Fernwärme pro Jahr 70 bis 90 Prozent Energie.
Es empfiehlt sich, Wasser- und Energiemengenzähler einzubauen und möglichst mit einer ggf. vorhandenen Gebäudeleittechnik zur Überwachung zu verbinden, um Fehlsteuerungen zu identifizieren und die Funktionsfähigkeit stets überprüfen zu können.
Der Wassertank sowie die zugehörigen Anlagenteile müssen laut VDI-Richtlinie 6022 mindestens alle zwei Jahre gewartet und gereinigt werden. Vor Beginn der kühleren Jahreszeit, wenn die Anlage außer Betrieb genommen wird, sollte der Wasservorrat in der Lüftungsanlage entleert werden.
Klima- und Kühlanlagen auf Wasserbasis
Klimaanlagen sind wahre Stromfresser, außerdem produzieren sie im Betrieb wieder neue Wärme. Auch hier ist die Nutzung von Regenwasser eine umweltfreundliche und effektive Lösung. Es gibt Kleinklimaanlagen, die auf Wasserbasis arbeiten und somit auch Regenwasser nutzen können. Ein zentraler Kaltwassererzeuger stellt dabei kaltes Wasser für ein Rohrleitungsnetz bereit. In ihm befinden sich ein Kältekompressor, ein Ausdehnungsgefäß, eine Umwälzpumpe, eine elektronische Regelung und ein Pufferspeicher. Nötig ist allerdings ein eigenes Kaltwassernetz, durch das ein Wasser-Glykol-Gemisch fließt. Über einen Abluftschlauch wird heiße Luft nach draußen geleitet.
Maßnahmen-Handbuch
Wie bewirtschafte ich Regenwasser auf meinem Grundstück und was bringt das – für mich und die Umwelt? Unser Handbuch gibt Ihnen alle Infos an die Hand, die Sie von der ersten Vorüberlegung bis zur praktischen Umsetzung brauchen.