Muldenversickerung
Wenn eine Flächenversickerung für das anfallende Regenwasser nicht ausreicht – etwa weil der Boden nicht durchlässig genug oder die zur Verfügung stehende Fläche zu klein ist –, bieten sich Versickerungsmulden an. Sie können größere Niederschlagsmengen zwischenspeichern und dadurch das Überflutungsrisiko reduzieren. Dabei wird das Regenwasser von Dächern, Straßen, Parkplätzen oder Gehwegen zunächst in 20 bis 30 Zentimeter tiefen, bepflanzten Mulden oberirdisch gesammelt. Die Einstauhöhe sollte nicht mehr als 30 Zentimeter betragen, aus Sicherheitsgründen und damit sich das Regenwasser in der Mulde nicht dauerhaft staut. Anschließend versickert es langsam im Boden und ein Teil verdunstet.
Das Niederschlagswasser wird von Schadstoffen gereinigt, während es nach und nach durch die bepflanzte obere belebte Bodenzone sickert. Diese sollte mindestens 30 cm betragen. Das schützt das Grundwasser vor Verunreinigungen. Voraussetzung ist, dass der Boden einen ausreichenden Infiltrationswert aufweist (in der Regel einen kf-Wert > 10-6 Meter pro Sekunde, dazu mehr bei den Planungshinweisen).
Technisch sind Versickerungsmulden relativ einfach umzusetzen. Häufig werden sie nur mit Rasen begrünt. Sie können aber auch gut mit Bodendeckern, Gehölzen oder Stauden bepflanzt werden. Somit kann der Verdunstungsanteil deutlich erhöht und die Mulde als Lebensraum für Insekten aufgewertet werden. Wer in einer Mulde Bäume pflanzen möchte, muss die Vorgaben des Landes Berlin beachten (Hinweisblatt 2, mehr dazu bei den Planungshinweisen).

Die gesamte Vegetationsfläche und die Zuläufe sollten unbedingt frei von Laub gehalten und der Rasen muss regelmäßig gemäht werden. Wenn die Versickerungsleistung der Mulde nachlässt, hilft vertikutieren.
Maßnahmen-Handbuch
Wie bewirtschafte ich Regenwasser auf meinem Grundstück und was bringt das – für mich und die Umwelt? Unser Handbuch gibt Ihnen alle Infos an die Hand, die Sie von der ersten Vorüberlegung bis zur praktischen Umsetzung brauchen.