Neubauquartier Ortolfstraße
Projektstatus
Umgesetzt/FertiggestelltStandort
Berlin, Treptow-KöpenickProjekttypologie
QuartierMaßnahme
Dachbegrünung Entsiegelung oder teildurchlässige Flächenbefestigung VersickerungPlanungsbeginn
2015
Fertigstellung
2019
Grundstücksfläche
5 ha
Erlaubte Einleitmenge
10 bzw. 15 l/s
Wohneinheiten
405
Kurzbeschreibung
Mulden, Mulden-Rigolen, Kies- und Füllkörperrigolen, Tiefbeet-Rigolen: So ziemlich alles, was es an Versickerungssystemen gibt, kommt im Neubauquartier Ortolfstraße zum Zuge. In Kombination mit Gründächern gelingt trotz schwieriger Untergrundverhältnisse die Bewirtschaftung von Regenwasser vor Ort.Überblick Ortolfstraße Altglienecke
Tiefbeet-Rigole als kompakte Sonderform des Mulden-Rigolen-Systems, die speziell für Straßen mit begrenzter Flächenverfügbarkeit konzipiert worden ist.
Extensives Gründach mit gedrosseltem Überlauf
Wasserdurchlässiges Rasenfugenpflaster auf PKW-Stellfläche. Der Regen, der dort nicht versickert, kann durch Öffnungen zwischen den Bordsteinen in angrenzende Grünflächen fließen.
Einbau von Kunststoff-Füllkörperrigolen unter einer Hoffläche
Spiel mit dem Relief zur Überflutungsvorsorge
Einlauf in Versickerungsanlagen
Projektdetails
- Einleitbegrenzung: zwischen 10 Liter pro Sekunde östlich und 15 Liter pro Sekunde südlich im Gebiet
- Versickerungsfähigkeit des Bodens: Nach Versickerungversuchen wurde eine schlechte bis sehr schlechte Versickerungsfähigkeit festgestellt.
- Lage: außerhalb eines Wasserschutzgebiets
- Grundwasserflurabstand: im Durchschnitt größer 10 Meter; aufgrund der bindigen Böden muss mit temporär auftretendem Schichtenwasser gerechnet werden.
- Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen: In der 80 Zentimeter starken oberen Bodenschicht aus Oberboden- und Aufschüttungsmaterialien mögliche Verunreinigungen durch Schwermetalle, Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) und Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Schicht wurde komplett abgetragen
- Kanalisationsart: Trennsystem
- Einhaltung der Einleitbegrenzung von 10 bzw. 15 Litern pro Sekunde
- Anspruch, die Regenwasserentwässerung möglichst im Freigefälle zu bewerkstelligen
- Regenwasserbewirtschaftungskonzept: ca. 35 000 Euro netto (nur Ingenieurleistungen Dr. Sieker GmbH)
- Die Planungskosten für den freiraumplanerischen Teil der Regenwasserbewirtschaftung sind im Gesamthonorar für die Freiraumplanung enthalten.
- Für die technischen Versickerungsanlagen sowie die Sammelleitung gem. Kostenanschlag hochC: ca. 970 000 Euro netto.
- Die Kosten für die entsprechende Herstellung der Freianlagen (Mulden, Ansaat, Bepflanzung etc.) sind darin nicht enthalten.
- 23 Kunststoff-Füllkörperrigolen, 8 große Mulden-Rigolen-Systeme, 11 Tiefbeet-Rigolen, 5 Filteranlagen (Filterschächte und -rinnen), Drosselschächte an sämtlichen Versickerungsanlagen, extensive Gründächer auf Gebäuden (ca. 7 380 Quadratmeter) und intensive Dachbegrünung der Tiefgaragen (ca. 5 000 Quadratmeter)
- Drosselabfluss: Alle dezentralen Anlagen (bis auf die extensiven Gründächer) wurden auf einen gedrosselten Abfluss von 5 Liter pro Sekunde pro Hektar ausgelegt.
- Freigefälle: Die Entwässerung konnte mithilfe einer komplexen Höhenplanung tatsächlich weitestgehend ohne Pumpen auskommen.
Ansprechpartner:innen
Lioba Lissner
hochC LANDSCHAFTSARCHITEKTUR GmbH
Geschäftsführerin
Anja Libramm
STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH
Stellvertretende Pressesprecherin
Dokumentation
Weiterführende Links
hochC Landschaftsarchitekten