Forum Regenwasser    04.07.2024

Berlins beste Schwammstadt-Projekte

Forum Regenwasser 2024 - Auf der Bühne des Regenial-Wettbewerbs Berliner Regenwasseragentur / Benjamin Pritzkuleit

Hitze, Starkregen, Trockenheit: Um den Folgen des Klimawandels zu begegnen, soll Berlin zur Schwammstadt werden. Wie das geht, zeigen zehn Berliner Schwammstadt-Projekte, die als Sieger aus unserem Wettbewerb „REGENIAL! Ihr zukunftsweisendes Schwammprojekt für unsere Schwammhauptstadt“ hervorgegangen sind.

„2018 hat die Regenwende in Berlin begonnen. Seitdem wird die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung gefordert und gefördert, zahlreiche Projekte wurden realisiert. Die Zeit war reif, das bisher Geschaffene sichtbar zu machen und gemeinsam zu diskutieren. Mit unserem Wettbewerb REGENIAL! wollten wir der Frage nachgehen, was ein gutes Schwammstadt-Projekt ausmacht und welche Beispiele auf dem Weg zur Schwammhauptstadt als Vorbild dienen können.“, sagt Dr. Darla Nickel, Leiterin der Berliner Regenwasseragentur, über die Idee zum Wettbewerb.

Der REGENIAL!-Wettbewerb startete im März 2024. Alle 49 eingereichten Arbeiten sind inzwischen Teil unserer Schwammstadt-Datenbank und werden als Plakate im Rahmen einer Wanderausstellung gezeigt. Den Anfang macht das Foyer der Unternehmenszentrale der Berliner Wasserbetriebe.

 

REGENIAL! Die Sieger unseres Projektwettbewerbs im Überblick:

Pop-up-Entsiegelung am Görlitzer Ufer

Projekt 1: Neugestaltung des Görlitzer Ufers

Eine zuvor komplett versiegelte Straße am Görlitzer Ufer in Kreuzberg ist nun dem Rad- und Fußverkehr vorbehalten.
Auf einer entsiegelten Fläche von rund 1.000 Quadratmetern entsteht eine naturnahe Blühfläche mit heimischen Arten. Die Umgestaltung zeigt, wie Klimaschutz und Klimaanpassung Hand in Hand gehen können. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartnerin: Lena Oßwald, Straßen- und Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg

Blick auf das neu gestaltete Görlitzer Ufer im März 2024 + Regenial-Sieger-Badge

Vom Parkplatz zum blau-grünen Treffpunkt

Projekt 2: Vorplatz Zentralfriedhof Friedrichsfelde Berlin: Der Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde liegt zwischen Stadtraum sowie Grün- und Gartenflächen, wird bislang aber vor allem zum Parken genutzt. Nun soll er zum lebendigen und nachhaltigen Treffpunkt werden – mithilfe bepflanzter Mulden, neuer Bäume und Wildgehölzen sowie Sitzgelegenheiten. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Perspektive - Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde + Sieger-Badge-Regenial

Natürliche Klimaanlage dank Pflanzenkohle

Projekt 3: Pflanzenkohle als Schwamm — Ein Feldversuch im Volkspark Jungfernheide: Die zentrale Rasenfläche im Volkspark Jungfernheide ist besonders unter stadtökologischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung. Sie hat jedoch in den letzten Jahren stark gelitten. Nun möchte der Bezirk sie nachhaltig ökologisch aufwerten. Durch den Einsatz von Biokohle soll Regenwasser hier großflächig versickern. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Jochen Flenker, Straßen- und Grünflächenamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Sanierung der Wiese mit Biokohle + Regenial-Sieger-Badge

An den öffentlichen Raum werden viele Anforderungen gestellt. Wir haben deshalb Projekte ausgewählt, die Flächen zur Regenwasserbewirtschaftung mehrfach nutzen oder einen zusätzlichen Beitrag, beispielsweise zum Klimaschutz oder zur Biodiversität, leisten. In Zeiten knapper werdender Kassen erschienen uns zudem wirtschaftliche, übertragbare und innovative Lösungen besonders zukunftsweisend.

Daniel Kyek, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes im Bezirk Mitte und Mitglied der Jury

Mit wenig Geld viel erreicht

Projekt 4: Wassersensibler Umbau des Schulhofs der Grundschule St. Ursula in Zehlendorf: Auch mit geringem Budget möglichst viel Fläche entsiegeln, das Gelände naturnah gestalten und das Angebot an Spiel und Erholung verbessern – das waren die Ziele beim Umbau des Schulhofs der Grundschule St. Ursula in Berlin-Zehlendorf. Heute fließt das gesamte Niederschlagswasser nicht mehr in die Kanalisation, sondern in die Außenanlagen. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Joerg Th. Coqui, COQUI MALACHOWSKA COQUI Städtebau Landschaftsarchitektur

Grünes Klassenzimmer - Spiel- und Retentionsfunktion + Regenial-Sieger-Badge

Vermeiden, verdunsten, versickern

Projekt 5: Waldorf Campus Berlin: Befestigte, intensiv genutzte Flächen, viele Gebäude und dennoch Regenwasser vor Ort bewirtschaften – beim Neubau des Waldorf Campus in Berlin-Schöneberg gab es so einige Herausforderungen. Gelöst wurden sie mithilfe begrünter Dächer und einem mehrstufigen Mulden-Rigolensystem. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Antje Backhaus, gruppe F Freiraum für alle GmbH

Luftbild Waldorf Campus - Siegerprojekt des Regenial-Wettbewerbs

Eisenbahnviadukt als Regenspeicher

Projekt 6: Neubau Bürogebäude Am Postbahnhof: Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble des ehemaligen Postbahnhofs in Berlin-Friedrichshain wird saniert und durch einen Neubau mit Begrünung ergänzt. Dank bepflanzter Speicherebene auf dem Eisenbahnviadukt sowie unterirdischer Zisterne können die vielen neu entstandenen Grünflächen ausreichend mit Regenwasser versorgt werden. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Axel Hermening, Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

Die neugestalteten Terrassenflächen auf dem Viadukt kurz nach der Pflanzung + Regenial-Sieger-Badge

Wohnen, lernen, versickern

Projekt 7: Studentendorf Adlershof: In dem Studentendorf, das inmitten des Wissenschaftsstandorts Adlershof entstanden ist, sind dezentrale Versickerungsmulden Teil eines gärtnerischen und gestalterischen Gesamtkonzepts. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Oliver Haag, Locodrom Landschaftsarchitekten

Studentendorf Adlershof Außenanlage zur Erholung + Regenial-Sieger-Badge

Die zehn Sieger haben unterschiedliche Qualitäten. Manche zeichnet der Umgang mit besonderen Herausforderungen wie zum Beispiel Denkmalschutz, Umbau im Bestand oder schlechten Versickerungsbedingungen aus. Andere schaffen Mehrwerte für die Nutzer:innen wie zum Beispiel eine höhere Aufenthaltsqualität durch neu oder umgestaltete Begrünung und Kühlung.

Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin und Mitglied der Jury

Wohnen am Biotop

Projekt 8: HUGOS Wohngärten: In Berlin-Mariendorf entsteht auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei ein 5,5 Hektar großes Wohnquartier mit Reihenhäusern, Geschosswohnungen, Nahversorgungszentrum und Kita. In Hugos Wohngärten wird Regenwasser zurückgehalten und verdunstet, außerdem fließt es gefiltert in ein natürliches Gewässer auf dem Grundstück. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Daniel Sprenger, Stadt Land B+

Blick auf Hugos Wohngärten mit Regenial-Sieger-Badge

Wassersensibles Wohnquartier

Projekt 9: Buckower Felder: Das Entwässerungskonzept für das neue Stadtquartier an den Buckower Feldern umfasst die Komponenten Versickerung, Rückhaltung und Verdunstung. Trotz schwieriger Bodenverhältnisse kann Regenwasser dadurch komplett vor Ort bewirtschaftet werden. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Nicolas Neidhart, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH

Luftbild Landschaftspark und Baustraße (Stand 05.07.2022) - Buckower-Felder (Regenial-Sieger)

Maritimes Flair

Projekt 10: Quartier 52° Nord: Auf dem Gelände des früheren VEB Berlin-Chemie in Berlin-Grünau befindet sich heute das nachhaltige Wohnquartier 52° Nord. Große künstliche Wasserflächen nehmen die Niederschläge von den umliegenden Gebäuden und Flächen auf. Zusätzlich gibt es begrünte Dächer, Mulden und Rigolen. Zum Projektsteckbrief

Ansprechpartner: Eva Weiß, BUWOG Bauträger GmbH

Wasserbecken im Quartier 52° Nord mit Sieger-Batch des Regenial Wettbewerbs

Eine unabhängige Jury bestehend aus Vertreter:innen der Planung, Verwaltung, Wissenschaft, Wasser- und Wohnungswirtschaft wählten zehn zukunftsweisende Projekte als Sieger aus. Zu ihnen gehören:

Die Jury suchte Projekte aus, die uns auf unserem Weg zur Schwammhauptstadt als Vorbild dienen können. Sie meistern besondere Herausforderungen, schaffen Mehrwerte, sind übertragbar, innovativ und/oder besonders wirtschaftlich.

  • Grußwort der Staatssekretärin Britta Behrendt, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin
  • Präsentation der zehn siegreichen Projekte unseres Wettbewerbs „Regenial!“
  • Eröffnung der Plakatausstellung mit allen 49 Einreichungen
  • Gesprächsrunde mit der Jury und dem Publikum: Was macht ein gutes Schwammprojekt aus?
  • Lockeres Beisammensein mit leckerem Fingerfood und Getränken

Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau vom Böckel und dem gesamten Team der Malzfabrik für die eindrucksvolle Führung über das Gelände.

Forum Regenwasser am 4. Juli 2024

Regenwasser zu bewirtschaften ist Teamwork: Einmal im Jahr diskutieren wir mit Verwaltungen, Wohnungsunternehmen, Immobilieneigentümer:innen, Planer:innen und Bürger:innen darüber, wie wir gemeinsam den Wandel hin zu einer wasserbewussten Stadt gestalten können. Das Format ist dabei immer ein anderes. Im Jahr 2024 stehen die Teilnehmer:innen unseres Wettbewerbs „Regenial! Ihr Schwammprojekt für unsere Schwammhauptstadt“ im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Impressionen – Forum Regenwasser 2024

Person sieht sich ein Plakat der Ausstellung an

Plakataustellung der 49 Einreichungen des REGENIAL!-Wettbewerbs

Teilnehmende des Forums im Gespräch bei der Plakatausstellung

Plakataustellung der 49 Einreichungen des REGENIAL!-Wettbewerbs

Teilnehmende des Forums sehen sich die Plakatausstellung an

Plakataustellung der 49 Einreichungen des REGENIAL!-Wettbewerbs

Teilnehmende des Forums inmitten der Plakatausstellung

Plakataustellung der 49 Einreichungen des REGENIAL!-Wettbewerbs

Teilnehmende des Forums schauen sich die Plakatausstellung an.

Plakataustellung der 49 Einreichungen des REGENIAL!-Wettbewerbs

Teilnehmende des Forums im Gespräch

Plakataustellung der 49 Einreichungen des REGENIAL!-Wettbewerbs

Zwei Personen stehen vor großem Publikum auf der Bühne

Das Kesselhaus der Malzfabrik

Die 10 Vertreter:innen der Siegerprojekte stehen gemeinsam auf der Bühne

Die Vertreter:innen der Siegerprojekte (von links), Lena Osswald, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Antje Backhaus, gruppe F | Freiraum für alle GmbH, Franz Reschke, Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Eva Weiß, BUWOG Bauträger GmbH, Oliver Haag, Locodrom Landschaftsarchitekten, Nicolas Neidhart, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH, Joerg Th. Coqui, Coqui Malachowska Coqui, Daniel Sprenger, Stadt Land B+, Axel Hermening, Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH und Jochen Flenker, Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Das Publikum applaudiert

Diskussionsrunde mit 5 Personen auf der Bühne

Die Diskussionsrunde mit Publikum und Jury (von rechts), Prof. Eva Paton, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Ökologie an der Technischen Universität Berlin, Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin und Thomas Guba, Stellvertretender Vorsitzender des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten bdla, Landesgruppe Berlin/Brandenburg

Eine erhobene Hand im Publikum

Die Jury und das Team der Regenwasseragentur auf der Bühne

Das Team der Berliner Regenwasseragentur und die Jury Mitglieder

Zwei Personen am Wasser auf dem Gelände der Malzfabrik

Die Malzfabrik im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg als Veranstaltungsort

Außengelände der Malzfabrik

Die Malzfabrik im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg als Veranstaltungsort

Blick auf das Buffet des Caterings

Ausgabe von Getränken an der Bar

Blick auf das aufgeklappte Pfützenarchiv von Mirja Busch

Das Pfützenarchiv von Mirja Busch

Teich auf dem Gelände der Malzfabrik

Die Malzfabrik im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg als Veranstaltungsort